Eine Begrüßung an die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien
27.10.2024
Hochwürdiger Herr Bischof Dezső Zoltán Adorjáni, verehrte Gäste und Kollegen, hohe Synode, liebe Schwestern und Brüder.
Ich möchte Sie im Namen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands grüßen. Es ist mir eine große Freude, bei der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien zu Gast zu sein, und es ist mir eine besondere Freude, meinem Amtsbruder zu gratulieren, der schon seit zwanzig Jahren das Bischofsamt innehat. Unsere Kirchen sind Schwestern aufgrund ihres lutherischen Bekenntnisses, und dazu sind wir auch in der finnischen und der ungarischen Sprache verwandt, wenn auch vielleicht nur entfernt. In den gemeinsamen Pfarrertreffen, die die finno-ugrischen Kirchen im Laufe der Jahrzehnte organisiert haben, haben wir gegenseitige Gemeinschaft erfahren und uns gegenseitig ermutigt und gefördert.
Mein letzter Besuch in dieser Stadt Kolószvar fand im Juni 2004 im Rahmen eines solchen Treffens statt. Damals lernte ich auch Herrn Adorjáni kennen, der sich auf seine Kandidatur bei der bevorstehenden Bischofswahl vorbereitete. Nachdem er gewählt worden war, wurde er im Oktober desselben Jahres in Brassó in sein Amt unter Handauflegung vom Bischof Mózes Árpád eingeführt. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch teilnehmen, indem ich den Segen in finnischer Sprache aussprach. Ich erinnere das noch gut! Meinerseits war es doch keine bischöfliche Handauflegung, da ich selbst erst vier Jahre später Bischof wurde. Aber es war ein Gebet in Verbindung mit Handauflegung, und das nennen wir wohl auf Finnisch eine Weihe.
Das Bischofsamt wird immer in drei Weisen ausgeübt. Erstens, persönlich – weil der Bischof selbst eine Person ist, und weil der in sein Amt unter Handauflegung und Gebet eingeführt worden ist. Zweitens, kollegial – das heißt, in enger Zusammenarbeit mit allen anderen Ordinierten, die auch ein Amt der Wortverkündigung und Ausreichung der Sakramente innehaben. Drittens, gemeinschaftlich – also gemeinsam mit dem ganzen Volk Gottes; gleich wie es jetzt geschieht in dieser ehrwürdigen Synode. Persönlich – kollegial – gemeinschaftlich.
Die Aufgabe des Bischofs ist es, ein geistlicher Hirte zu sein. Das bedeutet, dass der Bischof Zeit mit dem Volk Gottes verbringt, ihm zuhört, mit ihm betet und für das Volk betet. Der Bischof hütet die Kirche mit Gottes Wort und den heiligen Sakramenten. Er verkündet eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens in einer Welt, die unter vielen Ängsten lebt. Der Bischof leitet die Kirche in ihrem Auftrag, Zeugnis von Christus zu geben. Damit weist der Bischof auch den Weg in die Zukunft in einer Welt, die von Krieg, Angst und Hoffnungslosigkeit geplagt ist.
Als ein kleines Zeichen unserer Gemeinschaft gebe ich Ihnen, lieber Bruder, ein Buch über die Geschichte der finnischen Kirche. Auf dem Einband sehen Sie ein Bild des ersten Bischofs, der die Finnen tauft. Möge der Heilige Geist Ihnen, lieber Bruder, Weisheit und Kraft für Ihre Mission In Rumänien schenken. Möge Gott die Rumänische Evangelisch-Lutherische Kirche reichlich segnen.